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Was die Begriffe „Wärmepumpe“ und „Klimaanlage“ bedeuten

Wärmepumpe und Klimaanlage – Begriffe kurz erklärt

Luft-Luft-Wärmepumpe, Klimaanlage, Luft-Wasser-Wärmepumpe: über diese Bezeichnungen wird im Moment viel geredet. Oftmals ist dabei nicht klar, was sie genau bedeuten. Ist eine Klimaanlage auch eine Wärmepumpe? Wo sind die Unterschiede? Und vor allem, worauf solltest du achten, wenn du eine Alternative für deine Öl- oder Gasheizung suchst oder dein Zuhause im Sommer kühlen möchtest?

Was sind eigentlich Klimaanlagen und Wärmepumpen?

Am einfachsten lassen sich Dinge häufig erklären, wenn man zunächst ihre Funktionen betrachtet:

Eine Wärmepumpe ist ein Gerät, welches der Umwelt (Außenluft, Grundwasser oder Erdreich) mittels elektrischer Energie Wärme entzieht und diese auf ein verwertbares höheres Temperaturniveau hebt, um damit Gebäude oder andere Einrichtungen zu beheizen.

Eine Klimaanlage ist ein Gerät, welches der Innenluft in einem Raum mittels elektrischer Energie Wärme entzieht und diese an die Umwelt (Außenluft, Grundwasser oder Erdreich) abgibt, um den Innenraum zu kühlen.

Diese vereinfachten Definitionen zeigen auf einen Blick: Wärmepumpen und Klimaanlagen haben eigentlich die gleiche Funktion, nur in umgekehrter Form. Während der Begriff Klimaanlage Geräte bezeichnet, die Wärme von innen nach außen leiten, ist es bei Wärmepumpen genau andersherum: Sie leiten Wärme von außen nach innen.

Moderne Split-Klimaanlagen sind auch Wärmepumpen

Die Technologie, die hinter diesen Anwendungen steckt, ist dabei im Prinzip die gleiche und funktioniert – auch hier etwas vereinfacht gesprochen – wie bei deinem Kühlschrank. Eine genauere Erklärung dazu findest du auf unserer Ratgeberseite „Funktionsweise einer Klimaanlage“.

Bei modernen Split-Klimaanlagen lässt sich der Betrieb von Kühlen auf Heizen – und zurück – umschalten. Sie werden daher auch treffender als Luft-Luft-Wärmepumpen bezeichnet, die ganzjährig eingesetzt werden können: im Winter zur Heizung und im Sommer zur Kühlung eines Gebäudes.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Der Name einer Wärmepumpe setzt sich immer aus den beiden verwendeten Medien zusammen: Als erstes steht das Medium, dem die Wärme (Umweltenergie) entzogen wird. Danach kommt das Medium, über das die Wärme übertragen wird.

Luft-Luft-Wärmepumpe

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Luft-Luft-Wärmepumpen entziehen der Außenluft Wärme und geben diese über entsprechende Klima-Innengeräte an die Raumluft ab. Durch Umkehrung des Prozesses können die Räume nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt werden.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

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Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen wird die der Außenluft entzogene Wärme an einen internen Wasserspeicher abgegeben, der den Raum über Heizkörper, eine Fußbodenheizung oder Umluftkühlgeräte aufheizt. Falls eine Kühldecke oder Umluftkühlgeräte angeschlossen sind, kann ein Gebäude im Sommer mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe gekühlt werden.

Sole-Luft-Wärmepumpe

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Diese funktionieren wie Luft-Luft-Wärmepumpen – nur dass als Energiequelle nicht die Außenluft, sondern das Grundwasser (Sole) genutzt wird.

Erdwärme-Wasser-Wärmepumpe

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Erdwärme-Wasser-Wärmepumpen entziehen dem Erdreich Wärme und geben sie an einen internen Wasserspeicher ab, der den Raum über Heizkörper (Fußbodenheizung oder ähnliches) aufheizt. Durch passive Kühlung können Räume geringfügig gekühlt werden. Auch eine aktive Kühlung mit Kältekreislauf ist möglich, ist bei diesen Wärmepumpen aber eher eine Ausnahme.


Natürlich sind auch andere Kombinationen möglich, zum Beispiel dass die Energie, die dem Grundwasser entzogen wird, an einen Wasserspeicher im Gebäude abgegeben wird.

Welches ist das richtige Raumklima- und Heizsystem für dich?

Diese Frage lässt sich gar nicht so pauschal beantworten, ohne die Rahmenbedingungen deines Objektes und deine Anforderungen näher zu kennen. Das hängt von vielen Faktoren ab. Handelt es sich um eine Bestandsgebäude oder um einen Neubau? Wie groß ist das Objekt? Ist bereits eine Heizung oder eine raumlufttechnische Anlage vorhanden, welche vielleicht ergänzt oder ersetzt werden soll? Wie sind die klimatischen Bedingungen vor Ort, das heißt, wie heiß werden im Durchschnitt die Sommer und wie kalt die Winter?

Und nicht zuletzt: möchtest du mit dem System nur Kühlen oder auch Heizen? Wie soll die Wärme- oder Kälteenergie in die Räume übertragen werden (Fussboden, Heizkörper, Klima-Innengeräte…), und wie möchtest du die Anlage steuern? All diese Fragen kannst du wahrscheinlich gar nicht allein beantworten. Deshalb hole dir einen Fachbetrieb an die Seite, welcher dich umfassend berät und das passende System für dein Objekt plant und auslegt.

Luft-Luft-Wärmepumpen für den Ganzjahresbetrieb

Während Klimaanlagen primär zum Kühlen konzipiert sind und Wärmepumpen zum Heizen, sind die Übergänge heute fließend. Split-Klimaanlagen mit moderner und effizienter Technologie können beides: Kühlen und Heizen. Im Sommer sorgen sie mit Entfeuchtung und Kühlung der Luft für ein angenehmes Raumklima. Und im Winter versorgen sie dein Zuhause selbst bei niedrigen Außentemperaturen mit wohliger Wärme.

Energiesparend und kostengünstig

Dabei arbeiten Luft-Luft-Klimaanlagen besonders energiesparend und kostengünstig. Wenn sie mit Strom aus regenerativen Energien, z. B. auch in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, und einem umweltfreundlichen Kältemittel betrieben werden, sinkt der ökologische Fußabdruck nahezu auf Null. Mehr Informationen zur Umweltfreundlichkeit von Wärmepumpen findest du auf unserer Ratgeberseite zum Thema.

Nachrüstung einer Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpen werden als alleiniges Heiz- und Kühlsystem oder oft auch als Ergänzung zu herkömmlichen, schon vorhandenen Heizungen verwendet. Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Einbau in Bestandsgebäuden findest du ein Beispiel für die Installation einer Luft-Luft-Wärmepumpe in einem 40 Jahre alten Einfamilienhaus  für die Kühlung in den Sommermonaten und als Ergänzung zur vorhandenen Gasheizung.